Schon die genialen Vertreter der Bauhaus-Ära lebten und bauten nach dem Motto : "Less is More"
Es entstanden wunderschöne, schlichte Gebäude aus nur drei Baumaterialien: Beton, Glas und Stahl.
Die Häuser dieser Zeit waren spärlich eingerichtet. Es wurden luftige Räume geschaffen mit wenig Überflüßigem und vor allem viel Platz.
In unserer heutigen Konsumgesellschaft muss ein Umdenken stattfinden. In den Medien kursieren Bilder von gigantischen, sich rempelnden Kundenschlangen vor Billigkaufhäusern am Black Friday. Immer mehr Menschen entscheiden sich gegen diesen Konsumwahn.
Der Zerowaste - Lifestyle basiert auf diesem Gedanken:
Weniger ist Mehr
Marie Kondo erklärt zum Beispiel in ihrem Buch oder in ihrer beliebten Netflix-Show, wie man sich von überflüssigen Dingen trennt, sich auf das Wesentliche konzentriert und ein befreiteres und glücklicheres Leben im Sinne des Minimalismus führen kann.
Der erste Schritt zu einem nachhaltigeren Leben mit kleinem Fußabdruck ist also, umzudenken und bewußt Schritte abseits von unseren bisherigen Konsumgewohnheiten zu gehen.
Die Deutschen sind umweltbewußt und wollen nachhaltig handeln. Nur ist es laut Werbepsychologie ein weiter Weg von diesem Wunsch zum Umsetzen in die Tat.
Es ist ein langer Weg, den Ihr am besten in kleinen Schritten geht:
1.
REFUSE (Verweigern oder Ablehnen):
Überdenke Deinen Konsum. Frage Dich bei jedem Kauf: brauche ich das wirklich? Macht mich das Produkt glücklicher? Werde ich es oft und langfristig nutzen? Kann ich mir dieses Produkt von Freunden ausleihen? Sag viel öfter: "Nein, Danke." In der Praxis heißt das:
- Sag nein zu Flyern und Werbung. Jeder deutsche Haushalt erhält ca. 30 kg unerwünschten Werbemüll im Jahr, der meist sofort in den Müll wandert. Ein einfacher Keine Werbung-Sticker am Briefkasten ist die beste Lösung. Du findest einen hier im Shop.
- Sag nein zu freien Billiggeschenken (Werbekugelschreiber, Luftballons, Einweg-Kosmetik beim nächsten Hotelbesuch, etc.).
- Sag nein zu Strohhalmen und Servietten beim nächsten Restaurantbesuch und nimm für Dein Doggybag eine eigene Lunchdose mit.
- Verzichte auf Fastfood in aufwenigen Plastikverpackungen.
Jedes Mal, wenn Du diese Produkte annimmst, kreierst Du neue Nachfrage und somit die Produktion dieser Artikel.
2.
REDUCE (Reduzieren):
Reduziere Dich auf das Wesentliche in Deinem Leben, trenne Dich von Unnötigem. Verschenke und spende alle Dinge, die Dich nicht im Herzen berühren. Du wirst Dich nach diesem Schritt frei und entspannt fühlen. Du wirst Raum zum Atmen haben und Du wirst mehr Kraft & Kreativität entwickeln.
Trenne Dich von Produkten, die Du länger als ein Jahr nicht mehr genutzt hast. Im Secondhand Shop sucht vielleicht jemand genau nach dem Produkt, das bei Dir im Schrank verstaubt.
Nutze beim Lebensmitteleinfkauf eine Einkaufsliste und geh nicht mit Hunger einkaufen :-)
Seit den 90 er Jahren versuchen die Konsumproduktehersteller bei uns das Gefühl zu erzeugen, ein bestimmtes Produkt zum Glücklichsein unbedingt zu benötigen. Heutzutage geben Unternehmen Billionen-Beträge für Werbemaßnahmen aus, um uns Produkte zu verkaufen, die uns angeblich erfüllen. Immer mehr Menschen wenden sich davon ab und finden in Lebensstilen wie #Minimalismus viel mehr Glück und Befriedigung.
3.
REUSE (Wiederverwenden):
Einer der wichtigsten Schritte zum Zerowaste Lifestyle ist der absolute Verzicht auf Einwegprodukte aller Art. Die Deutschen sind mit Abstand Europameister im Produzieren von Plastikmüll ! Einwegprodukte sind Produkte, die nur einmal und meist nur wenige Minuten genutzt werden und danach im Müll landen. Dazu zählen:
- Plastikstrohalme
- Plastikbesteck und Plastikgeschirr
- Plastikflaschen
- Plastiktüten
Dieser Plastikmüll fällt meist in vier Lebensbereichen an:
- Beim Lebensmitteleinkauf (im traditionellen Supermarkt ist nahezu jedes Produkt in Plastik verpackt).
- Beim Kauf von Körperpflegeprodukten & Haushaltsreinigern (auch in den einschlägigen Drogeriemarktketten gibt es kaum ein plastikfreies Produkt).
- Auswärtiges Essen (Strohhalme, Servietten und Doggybag im Restaurant und beim Fastfood-Takeout).
- Reisen und Freizeit (außerhalb des eignen Haushalts hat man kaum eine Chance, sich plastikfrei zu bewegen. Im Flugzeug, im Hotel, auf Events oder Festivals muß man gut vorbereitet sein, um keinen Müll zu produzieren).
Die einfache Lösung ist gute Vorbereitung und wiederverwendbare Produkte:
Beim Lebensmitteleinkauf: Nutze wiederwendbare Tragetaschen und Gemüse- und Obstnetze.
Beim Kauf von Körperpflege ist Glas, Metall und Pappe im Zweifel immer die bessere Wahl, denn diese Materialien sind recyclebar bzw. abbaubar.
DIY: Viele Körperpflegeprodukte und Reinigungsmittel sind mit nur wenigen natürlichen Zutaten selbst herstellbar. Das schont Ressourcen und den Geldbeutel.
Auswärtiges Essen, Reisen und Freizeit: Nutze wiederbefüllbare Wasserflaschen, Lunchboxen und Bambus- oder Holzgeschirr.
4.
RECYCLE:
Viele Startups arbeiten zur Zeit an alternativen Verpackungsmöglichkeiten. Es gibt bereits tolle Entwicklungen aus Seegras, biologischen Produktionsabfällen aus der Landwirtschaft, Gras oder Bambus. Unterstützt diese Initiativen, denn im Augenblick ist fast alles besser als Plastik. Greift, wo immer möglich auf wiederverwendbare Lösungen zurück. Sollte das mal unmöglich sein, ist Glas, Papier und Metall eine gute Alternative, denn diese Materialien sind recyclebar. Achtet darauf, die Materialien korrekt in die richtigen Tonnen zu sortieren. Aber beachtet trotzdem, daß auch im Recyclingprozeß wieder Ressourcen verbraucht werden und nur ein ganz kleiner Teil des Mülls wirklich recycled wird. Der Großteil landet leider im Restmüll und wird verbrannt.
5.
ROT (Kompostieren):
Idealerweise bleibt am Ende nur noch biologisch abbaubarer Müll übrig. Also Abfall, der sich von selbst abbaut und in Form von wertvollem Dünger den eignen Topfpflanzen oder den Pflanzen im Garten zugeführt werden kann. So muß dann selbst der Biomüll nicht mehr abgeholt und durch die Gegend gefahren werden. Eine Möglichkeit dafür zu Hause ist zum Beispiel der Komposthaufen oder eine absolut pflege- und geruchsfreie Wurmkiste :-)